Josef Imbach | Von reichen Prassern und armen Schluckern. Geschichten aus Küche, Kirche und Kultur mit sündhaft guten Rezepten
Josef Imbach
Von reichen Prassern und armen Schluckern
Geschichten aus Küche, Kirche und Kultur mit sündhaft guten Rezepten
Patmos-Verlag, Düsseldorf 2007
208 Seiten mit zahlreichen s/w-Abbildungen
geb. mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-491-72516-4
EUR [D] 24,90
Religion und Kulinaristik – wer bei dieser Zusammenstellung an prassende Prälaten und mampfende Mönche denkt, wird sich bei der Lektüre dieses Buches bestätigt finden, denn der Autor plaudert hier mit Vorliebe über Kurioses aus Kloster, Kirche und Küche. Erstaunliches, Erbauliches und Ergötzliches rund um das Essen und Trinken trägt er zusammen und verbindet Anekdoten und Histörchen mit Rezepten aus der Gegenwart.
Das sehr schön gestaltete Buch gliedert sich in die Kapitel „Gourmets und Gourmands unter sich“; „Schlemmen und Fasten“; „Da staunt der Laie“; „Von Kochbüchern und Küchenlegenden“. Zwar werden gelegentlich durchaus auch religiös tiefer führende Bereiche berührt wie etwa Totenmähler, Agapen, Fasten, Tischgebet und anderes – das alles aber nur oberflächlich, mit einem Augenzwinkern und um Lacher bemüht, so dass letztlich das Religiöse kurios und die Riten allenfalls brauchtümlich erscheinen. Die durchaus anregenden Rezepte greifen bisweilen das Dargestellte auf, meist sind es künstlich hergestellte Zusammenhänge („das hätte auch dem Papst gemundet“) oder sie sind einfach zwischendurch eingeschoben („bevor wir weitermachen, stillen wir unseren Hunger mit kaltem Schweinebraten mit Basilikumsoße“).
Schade eigentlich, denn Josef Imbach, ein Theologieprofessor, der (trotzdem) leicht und launig zu schreiben weiß, könnte die religiösen Bezüge zum Essen (die ja nicht trocken sein müssen) sicherlich auch anders darstellen. So bleibt das Buch eben ein Kochbuch mit Rezepten, bei denen die religiöse Kultur nur Garnitur darstellt. Oder anders gesagt: Allerlei Speisen an kirchlicher Anekdötchen-Sauce.